
Mit Beginn der 1960er Jahre werden Buchstaben, Zeichen oder Zahl die wesentlichen Indikatoren in der Bildsprache von Egon Karl Nicolaus. Schließlich ist es nur noch die Zahl – ein formales Zeichen, ein graphisches Element, ein Abstraktum, das es ihm ermöglicht, sowohl die asketischen, kompositorischen Übungen der frühen Zeit weiterzuführen, als auch malerisch bewegte, gestische Akzente zu setzen. Nicolaus malt, sprüht, zeichnet, konturiert, doppelt, verdreifacht, spiegelt, schattiert.
Mit der Zahl hat er für sich das Motiv entdeckt, welches ihm ermöglicht, rein abstrakt zu arbeiten und dem Betrachter dennoch eine Konnotation an die Lebenswirklichkeit zu geben. Nichts ist in sich gleichzeitig abstrakter und konkreter als die Zahl. Die Zahl als Linie und Form bringt neben der objektiven, rein mathematischen Bedeutung, auch eine Fülle subjektiver Konnotationen von der Zahlenmystik bis zur Astrologie mit sich. Dabei kann der Betrachter in den Buchstaben oder Zahlen konkrete Vertrautheit finden, er kann diese Formen aber auch gänzlich inhalts- bzw. wertfrei sehen. Gelingt es ihm, diese rein abstrakte Betrachtungsmöglichkeit für sich zu entdecken, eröffnet sich eine weitere, neue Sichtweise auf das Werk von Egon Karl Nicolaus.
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Egon Karl Nicolaus Stiftung
Egon Karl Nicolaus, ohne Titel