Matthias Mansen (*1958) ist einer der großen Erneuerer und ›der‹ wichtigste Vertreter eines neuen, zeitgemäßen Holzschnitts. Mit seinen kombinierten Drucken von mehreren Stöcken, seinem Einsatz ungewöhnlicher Mittel und seinem experimentellen Umgang mit immer neuen Druckzuständen und Überlagerungen hat er der Gattung ganz neue Möglichkeiten eröffnet und sie vom Ruch des Gestrigen befreit. Seine Farbholzschnitte, fast immer zu Serien ausgebaut, sind modern, großformatig, sinnlich, technisch wie thematisch reich und vielschichtig. Damit sind Matthias Mansens Holzschnitte innerhalb der zeitgenössischen Kunst einzigartig. Sie fanden und finden Eingang in bedeutende Sammlungen, Museen und Galerien insbesondere in Deutschland und in den USA. Mit der Ausstellung erfüllt sich das Kunstmuseum Singen den langgehegten Wunsch, den in Ravensburg geborenen Graphiker mit einer groß angelegten Ausstellung der deutsch-schweizerischen Öffentlichkeit umfassend vorzustellen.
Im Zentrum der Ausstellung steht Matthias Mansens aktuelle Serie »Triest oder die Götter«, die im Anschluss an eine Sommerreise ab 2017 entstand. Eingebettet ist diese Serie in eine retrospektive Werkschau, die Mansens künstlerische Entwicklung von 1983 bis heute, d.h. über vierzig Künstlerjahre, aufzeigt.
Nach Stationen in London, Paris und New York lebt und arbeitet Matthias Mansen seit 1994 in Berlin. Studiert hat er von 1978 bis 1984 an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe bei Markus Lüpertz. Nebenan lehrte Georg Baselitz. Der Weg in eine expressive, wilde Malerei schien vorgezeichnet. Doch Mansen entschied sich für den Holzschnitt. »In der Malerei hatte ich mich immer eingeschränkt gefühlt, entweder durch das Bild oder durch die Technik.« Im Holzschnitt aber, so Mansen, »hatte ich plötzlich die Möglichkeit, beides in Einklang zu bringen. Ich konnte die Wechselbeziehung beobachten (…), ja diese zum Gegenstand der Arbeit machen.« Seit 1983 arbeitet er ausschließlich in ›seinem‹ Medium. Dass sich die Gattung seit den 1980er-Jahren vor dem Hintergrund der digitalen Wende grundlegend verändert hat – daran hat Matthias Mansen entscheidenden Anteil.
Die Ausstellung wurde in enger Zusammenarbeit mit der Stiftung Landesmuseen Schleswig-Holstein, Schloss Gottorf, entwickelt. Teil der Schau ist zudem die zwölf Holzschnitte umfassende Schenkung »Symposium» (1999) des Ehepaares Wilfried und Elisabeth Thron, Reutlingen, die in der Ausstellung gezeigt wird und in die Sammlung des Kunstmuseums Singen eingeht. Der Katalog zur Ausstellung wurde durch eine großzügige Unterstützung von Frau Bettina Horn möglich.
Öffnungszeiten
Di-Fr 14-18 Uhr / Sa + So 11-17 Uhr
Preise
Einzelkarten
Einzelkarte: 5,00 €
Einzelkarte ermäßigt: 3,00 € (Jugendliche 7-17 Jahre, SchülerInnen, Azubis, Studierende, FSJ, RentnerInnen, InhaberInnen Sozialpass, Menschen mit Schwerbehinderung)
Kombiticket MAC Museum Art & Cars
Beim Besuch des MAC Museum Art & Cars am selben Tag oder Folgetag erhalten Sie bei Vorzeigen der im Kunstmuseum Singen erworbenen Eintrittskarte 2,00 € Rabatt auf Ihren Eintritt.
Freier Eintritt
jeden Donnerstag*
Kinder bis 7 Jahre
InhaberInnen Museums-PASS-Musées, InhaberInnen Bodensee Erlebniskarte, Mitglieder ADVK und Kunstverein Singen, Mitglieder ICOM, Mitglieder Verband Deutscher Kunsthistoriker, Mitglieder Verband der Restauratoren (VDR) e.V., PressevertreterInnen
* Fällt der Donnerstag auf einen Feiertag, so verschiebt sich der eintrittsfreie Tag auf den vorhergehenden Werktag.
Familienkarten
6,00 € (1 Erwachsener + max. 4 Kinder/Jugendliche bis 18 Jahre)
11,00 € (2 Erwachsene + max. 4 Kinder/Jugendliche bis 18 Jahre)
Jahreskarten
15,00 € Einzelperson
30,00 € Familie
Gruppen ab 10 Personen
3,00 € pro Person
Führungen
Sonntag, 10. November 2024, 11 Uhr
Sonntag, 22. Dezember 2024, 11 Uhr
VG Bild-Kunst, Bonn, 2024
Matthias Mansen (*1958), Badende, Spiegelbild, 2024, Farbholzschnitt, 28 x 48 cm
VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Matthias Mansen - Badende, Spiegelbild, 2024, Farbholzschnitt auf Papier, 28 x 48 cm Matthias Mansen - Badende, Spiegelbild, 2024, Farbholzschnitt auf Papier, 28 x 48 cm
Matthias Mansen (*1958), Triest oder die Götter, 2021, Farbholzschnitt, 153 x 260 cm
VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Matthias Mansen (1958), Triest oder die Götter, Stehende, 2021, Farbholzschnitt, 153,5 x 101,5 cm
VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Matthias Mansen (*1958), Sitzender II, aus Triest, 2017, Farbholzschnitt, 141 x 99 cm
VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Matthias Mansen (*1958), Potsdamer Strasse C (A-C), Probe, 2012, Farbholzschnitt, 228 x 152 cm
VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Matthias Mansen (*1958), Berlin-Tiergarten, Sommer, 2006, 125 x 280 cm, Courtesy Galerie Schrade, Schloss Mochental
VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Matthias Mansen (*1958), Studio B, 1991, Farbholzschnitt auf Papier, 138 x 102,5 cm
VG Bild-Kunst, Bonn 2024