Das "Orakel der Deisten"

Shaftesbury und die deutsche Aufklärung

Artikelnummer:  122

Preis: 52,00€
Alle Preisangaben inkl. Mwst. zzgl. Versandkosten

Gewicht:

Anzahl: — 1 +

Die Frage nach der Bedeutung Anthony Ashley Coopers (1671-1713), des Dritten Earl of Shaftesbury, für das deutsche 18. Jahrhundert ist eine Schlüsselfrage der Aufklärungsforschung. Die ältere Germanistik beantwortete sie enthusiastisch: Sie begriff Shaftesburys Einfluss als zentral für die Ästhetik des Sturm und Drang und der Klassik. Die Quellen sprechen jedoch eine andere Sprache. Shaftesburys eigentliche Wirkung liegt in der Aufklärung. Mark-Georg Dehrmann beschreibt, unter welchen Komplikationen Shaftesbury der deutschen Aufklärung bekannt wurde und wie er dennoch zentrale Debatten des 18. Jahrhunderts stimulierte. Dazu werden erstmals umfassend die in den Quellen belegten Auseinandersetzungen in den Blick genommen. Die Zeitschriftenlandschaft, das Verhältnis von Theologie und Aufklärung, die Entwicklung der aufklärerischen Poetik und Kritik, die Entstehung eines modernen Literaturbegriffs, schließlich der Topos vom prometheischen Schöpfer-Dichter gehören zu den behandelten Themen. Leibniz, Gottsched, Spalding, Nicolai, Mendelssohn, Wieland und Herder sind nur einige der Protagonisten, deren Auseinandersetzung mit Shaftesbury minutiös rekonstruiert wird.

Inhalt

S. 7 - I. Einleitung

S. 28 - II. "Mylord Schafburg" auf dem Kontinent: Die frühe Rezension in Zeitschriften
S. 34 - 1. Le Clercs Verteidigung Shaftesburys in der Bibliothéque choisie
S. 45 - 2. "Presque toute ma Theodicée" - Gottfried Wilhelm Leibniz' Remarques
S. 59 - 3. Shaftesbury für ein gelehrtes Publikum - Johann Friedrich Burg und die Acta Eruditorum
S. 65 - 4. Shaftesbury in deutschen Zeitschriften bis 1750

S. 89 - III. Shaftesbury und die Theologie der Aufklärung
S. 92 - 1. Theologie, Philosophie, Deismus
S. 112 - 2. Shaftesbury und die Übergangstheologen
S. 130 - 3. Die natürliche Religion ist "in Sicherheit" -
Johann Joachim Spaldings Rechristianisierung Shaftesbury

S. 156 - IV. Shaftesbury und die Poetik der deutschen Frühaufklärung
S. 158 - 1. Geschmack und Kritik - Shaftesbury und Gottscheds Critische Dichtkunst
S. 182 - 2. Gottscheds Vernunft und ihre Grenzen - Shaftesbury zwischen Deismus und Enthusiasmus
S. 193 - 3. Shaftesbury in aufklärerischer Übersetzung - Johann Georg Venzkys Unterricht für Schriftsteller
S. 209 - 4. Friedrich Nicolai - Kritik gegen den Kritiker Gottsched

S. 216 - V. Natürliche Religion und angenehme Form - Zwei Generationen von Shaftesbury-Lesern in Berlin
S. 219 - 1. Shaftesbury und die Berliner Aufklärung
S. 246 - 2. Mendelssohn, Shaftesbury und die angenehme philosophische Form

S. 271 - VI. Die Entwickung moderner Autorschaft - Wieland liest Shaftesbury
S. 275 - 1. Vor der Metamorphose
S. 287 - Shaftesbury, der Tugenddichter - kalokagathia, Virtuoso, Morak Grace
S. 312 - 3. Klassizismus und 'Choque' - Literatur als Experiment
S. 319 - 4. Das anthropologische Problem und die Literatur

S. 341 - VII. Shaftesbury, Herder und Prometheus - zu einem Topos der Germanistik
S. 345 - 1. Shaftesburys Prometheus unter Jupiter
S. 360 - 2. Herders prometheische Eklektik

S. 388 - VIII. Anhang
S. 389 - 1. Siglenverzeichnis
S. 394 - 2. Im Druck erschienene Shaftesbury-Übersetzungen
S. 411 - 3. Nicht realisierte Übersetzungsvorhaben
S. 418 - 4. Chronologie der Shaftesbury-Referenzen in deutschen Zeitschriften
S. 425 - 5. Bibliographie der ausgewerteten Zeitschriften
S. 433 - 6.a. Literaturverzeichnis Handschriften und Zimelien
S. 434 - 6.b. Literaturverzeichnis Quellen
S. 464 - 6.c. Literaturverzeichnis Forschung

S. 489 Dank
S. 491 Werkregister
S. 493 Personenregister