Häuser & Menschen - Die Halberstädter Altstadt in Zeichnungen von Erhard Wolf

Gleimhaus - Museum der deutschen Aufklärung Halberstadt

Artikelnummer:  250

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Einführungstext zur Ausstellung

Die Halberstädter Unterstadt in den 1970er Jahren – buntes Leben in bunten Fachwerkhäusern, wenngleich natürlich zumeist ohne Bad und WC.
1975 war eine „Städtebauliche Leitplanung für die Altstadt“ erarbeitet worden. Diese sah vor, die Fachwerkbebauung, die von der Bombardierung des 8. April 1945 verschont geblieben war, großenteils abzureißen und durch Neubauten zu ersetzen. Hierdurch sollte der Vorgabe des Wohnungsbauprogramms von 1973 entsprochen werden, in der DDR bis 1990 3 Millionen neue Wohnungen zu schaffen. Obwohl inzwischen längst ein Bewusstsein von der Unwirtlichkeit der neuen Städte erwacht war, bestand Stadterneuerung in der DDR weiterhin zumeist in Flächenabriss und Neubau mit industriellen Methoden.
In den 1980er Jahren wurde der Abbruch, wie ihn die Leitplanung für Halberstadt vorsah, schrittweise ins Werk gesetzt.
Wolfs Halberstädter Altstadtansichten zeigen Häuser, Höfe, Straßenzüge und Stadträume, die großenteils dem Untergang geweiht waren. Eben dies scheint auch der Anlass für die Entstehung der umfangreichen Serie gewesen zu sein, die Wolf von seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 1976 bis zu seinem frühen Tod 1980 schuf.
Seine Tätigkeit als Architekt beim VEB Wohnungsbaukombinat Projektierung, Außenstelle Halberstadt, scheint ihn nicht sonderlich erfüllt zu haben. Sein Leben lang hatte er gezeichnet – bevorzugt historische Architektur, aber auch Menschen. Mit dem Ansinnen, das untergehende bauliche Erbe zu dokumentieren, bot sich zugleich eine Möglichkeit der künstlerischen Verwirklichung.
Buntes Leben in bunten Fachwerkhäusern – Wolf begnügt sich nicht mit Bleistift oder Kohle. Die Farbe spielt eine tragende Rolle in seinen Bildern. Er zeigt Stadträume in Verbindung mit dem Stadtleben.
Warum diese Zeichnungen im Gleimhaus gelandet sind? Das Gleimhaus war eine Zelle der Bildung von Geschichtsbewusstsein, der Stärkung der Verbundenheit mit der alten Stadt sowie der Bewahrung von Erinnerung. Hier fand Wolf Gleichgesinnte.
Erhard Wolf – auch er ein Bildchronist der Stadt.

Herausgabe in einer lizensierten Ausgabe von 200 Mappen. [Bildmappe in A3]]

Inhaltsverzeichnis
Deckblatt: Düsterngraben (1976, coloriert)
Vorwort - Häuser & Menschen - Zeichnungen der Halberstädter Altstadt von Erhard Wolf (1907 - 1980) von Reimar F. Lacher
HBS - Gröperstraße und Moritzkirche (1976, coloriert)
HBS - Gasthaus zur Sonne - Größerstraße 54 (erbaut 1661) (1976, coloriert)
HBS - Voigtei (1977, coloriert)
HBS - Altstadt mit Moritzkirche (1978, schwarz/weiß)
HBS - Domplatz (1976, coloriert)
HBS - Trillgasse (1976, coloriert)
HBS - Wassertorturm (o. Jahr, coloriert)
HBS - Gleimdenkmal (1978, schwarz/weiß)
HBS - An der Holtemme Osterwiecker Chaussee (1977, coloriert)
HBS - Judengasse (1976, coloriert)
HBS - Domplatz mit Liebfrauenkirche (1976, coloriert)
HBS - Klein Blankenburg (1976, coloriert)
HBS - Düsterngraben 26 (1976, schwarz/weiß)
HBS - Fischmarkt (1972, schwarz/weiß)
HBS - Gröperstraße und Moritzkirche (1980, schwarz/weiß)
HBS - Haus St. Florian und Katharinenkirche (1976, schwarz/weiß)
HBS - Johannesbrunnen Nr. 19 - 22 (1977, coloriert)
HBS - Am Frauenhaus 7 (1977, schwarz/weiß)
HBS - Dominikanerstraße mit Katharinenkirche (1976, coloriert)
HBS Dom (o. Jahr, schwarz/weiß, Faltblatt doppelte Größe)