Château de Saumur, Musée des arts décoratifs et du cheval

In seiner ganzen Pracht auf den Illuminationen der Very Rich Hours des Herzogs von Berry abgebildet, hat das Schloss eine bewegte Geschichte hinter sich und entging nur knapp dem Abriss. Der romanische Turm aus dem 11. Jahrhundert war von vier Rundtürmen umgeben, bevor er eingeebnet wurde. Ludwig I. von Anjou baute die Burg in einen Palast um. Sein Sohn, Ludwig II., gab ihr im 15. Jahrhundert ihre heutige Silhouette. Wenn auch die Erinnerung an König Rene bleibt, so blieb das Schloss nach seinem Tod ein Jahrhundert lang unbewohnt, bevor es 1589 den protestantischen Gouverneur Duplessis-Mornay empfing. Dieser baute um das Schloss eine Zitadelle mit Bastionen und Redans, die lange nach seiner von Ludwig XIII. geforderten Entlassung fertiggestellt wurde. Unter Ludwig XIV. verfiel das Schloss, das als Garnisons- und Gefängnisort diente, zusehends und wurde durch die Zuweisung zum Staatsgefängnis durch Napoleon I. vor dem Verfall gerettet.
Im Jahr 1906 wurde das Schloss von der Stadt Saumur erworben, die es restaurierte, um das städtische Museum, das als Musée de France bezeichnet wird, mit der Sammlung des Grafen Charles Lair unterzubringen.
Eine außergewöhnliche Kunstgewerbesammlung, bestehend aus Möbeln, Wandteppichen und Keramiken aus dem 14. bis 18. Jahrhundert, nimmt einen Teil des ersten Stockwerks des Schlosses ein. Die Pferdesammlung, ein Juwel, das einer Welthauptstadt des Pferdesports würdig ist, wird durch eine Auswahl von Geschirrstücken von der Antike bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts präsentiert.